Auszüge aus den Rezensionen zum 7. Konzert
Charmant-virtuose Erzählungen
Auf Einladung des Lions Clubs spielt der Pianist im Stadthaus Ulm zugunsten des Hospizes.
von Jürgen Kanold, Südwest Presse Ulm. 10. Mai 2025
Der Mann hat Humor. Nein, eine Zugabe könne er jetzt nicht mehr spielen, „weil das Instrument gerade zu Brennholz verarbeitet worden ist“. Na ja, der Stadthaus-Flügel hat's offensichtlich überlebt, obwohl Alexander Krichel ziemlich wild Maurice Ravels höllisches Schauermärchen „Gaspard de la nuit“ auf die Tasten hämmerte. Der Kobold Scarbo, der im dritteln Teil üblen Schabernack treibt: oh ja!
Mit 17 habe er seinen Lehrer gefragt, was denn das schwierigste Klavierstück überhaupt sei – drunter, erzählt der heute 36-jährige Pianist schmunzelnd, habe er's nicht machen wollen. (...)
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Heute spielt er Ravels virtuos-emotionales Werk mal so kurz dahin, wie für den Hausmusikabend, aber mit heftigem Körpereinsatz. Wobei Krichel im braunen Anzug, neu eingekleidet vom Sponsor, einem Ulmer Modehaus, aber warnt: „Egal, was Sie sehen, mir geht es gut.“
Hausmusikabend, ja, könnte man so sagen: Zum 7. Mal war der international namhafte Hamburger auf Einladung des Lions-Club Ulm/Neu-Ulm – Alb-Donau zu Gast im Stadthaus und spielte einen Benefizabend zugunsten es Ulmer Hospizes (ein Doppelkonzert mit Wiederholung an diesem Samstag, 10. Mai 2025, 19 Uhr). Eine herzlich familiäre Atmosphäre, auch Oberbürgermeister Martin Ansbacher saß in der ersten Reihe, dicht im Klangsturm.
Es hätten in diesem Jahr geradezu Alexander-Krichel-Festspiele in Ulm sein können, weil im Februar noch sein Debüt bei den Philharmonischen Konzerten auf dem Terminplan gestanden hatte, zweimal das A-Dur-Klavierkonzert von Brahms unter GMD Felix Bender. Doch hatte Krichel kurzfristig wegen einer Grippe absagen müssen. Jetzt war's auch wieder knapp: Erst habe der Flieger in San Francisco Verspätung gehabt, dann hätten die Passagiere wegen eines technischen Defekts noch einmal aussteigen müssen.
Krichel erzählt das alles, wie unter Freunden. Überhaupt sind es eigentlich Erzählkonzerte. Ein Pianist, der auch mal außer Atem kommt, aber nie seinen Charme verliert – der nicht nur ein Programm herunterspielt, sondern erklärt. Alles über die dramatischen Wellen in Liszts h-Moll-Ballade oder den Gesang in Popstar Liszts Lied-Arrangements: „Frühlingsnacht“ und „Widmung“ von Schumann, „Ständchen“ und „Erlkönig“ von Schubert. Herzlicher Jubel im Stadthaus, und Krichel bot dann doch eine Zugabe, ehe er auch noch mit einer Tüte Leckereien beschenkt wurde: „Von fremden Ländern und Menschen“ aus Schumanns „Kinderszenen“.
Konzertpianist Alexander Krichel begeistert wieder in Ulm
von Sandra Werner-Lang, Top-Magazin Ulm, 5. August 2025
Ein Abend voller Magie, Emotionen und musikalischer Perfektion – Alexander Krichel hat erneut bewiesen, warum er zu den herausragendsten Pianisten unserer Zeit gehört. Mit Virtuosität, Leidenschaft und charismatischer Bühnenpräsenz entführte der Hamburger sein Publikum in Ulm auf eine unvergessliche musikalische Reise. Alexander Krichel überzeugt bei seinen Konzerten nicht nur durch sein virtuoses Klavierspiel, sondern holt die Anwesenden bereits bei den persönlichen Einführungen in die dargebotenen Stücke ab, wenn er erläutert, erklärt und erzählt – charmant, witzig und informativ. (...)
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(...) Dank des Engagements von Annette Schlenker konnte der Lions-Club Ulm/Neu-Ulm Alb-Donau bereits zum siebten Mal Alexander Krichel für zwei Benefizkonzerte im Stadthaus Ulm gewinnen. Am Freitag, 9. Mai, und Samstag, 10. Mai, füllte der Pianist den Saal mit seiner Musik und begeisterte die Gäste.
Das Programm des Abends war ein wahres musikalisches Feuerwerk. Den Auftakt bildete Franz Liszts Ballade Nr. 2 in h-Moll. Mit leisen, geheimnisvollen Klängen zog Krichel das Publikum sofort in seinen Bann und entfaltete die tragische und romantische Tiefe des Stücks mit beeindruckender Intensität.
Es folgten Lieder von Robert Schumann und Franz Schubert, die Franz Liszt meisterhaft für Klavier bearbeitet hatte. Den dramatischen Höhepunkt dieses Abschnitts bildete Liszts Bearbeitung von Schuberts „Erlkönig“, dessen packende Dramatik Krichel mit technischer Brillanz und emotionaler Tiefe darbot.
Nach der Pause widmete sich Alexander Krichel unter anderem Maurice Ravels „Gaspard de la Nuit“. Der Scarbo-Satz gilt als eines der technisch anspruchsvollsten Werke der Klavierliteratur. Experten vermuten, dass Ravel bewusst eines der technisch anspruchsvollsten Stücke komponierte. Das Publikum zeigte an beiden Abenden seine Begeisterung mit langanhaltendem Applaus.
Dank des Einsatzes des Lions-Clubs Ulm/Neu-Ulm Alb-Donau und der Unterstützung zahlreicher Sponsoren (Ambiente & Fiori, BW Bank, Gold Ochsen, Mode Reischmann, MW visuell, Noerpel Gruppe, Schmuckmanufaktur Boemans, Hotel Goldenes Rad, Völk Immobilien und vielen mehr) sowie des Künstlers selbst, der erneut zu einem reduzierten Honorar spielte, konnte auch in diesem Jahr das Hospiz Ulm wieder großzügig unterstützt werden.
Die Konzertreihe hat sich längst zu einem festen Bestandteil des kulturellen Kalenders in Ulm entwickelt. Schon jetzt dürfen sich Musikliebhaber auf das nächste Jahr freuen: 2026 wird Alexander Krichel wieder im Stadthaus Ulm auftreten. Weitere Informationen und der Beginn des Ticketverkaufs werden ab Herbst 2025 auf der Website www.alexander-krichel-in-ulm.de bekannt gegeben.
https://www.yumpu.com/de/document/read/70595488/top-magazin-ulm-02-2025/96
Auszüge aus den Rezensionen zum 5. Konzert
Es flattert und tost auf dem Tastenmeer
von Christa Kanand, Südwest Presse Ulm, 3. April 2023
Star-Pianist Alexander Krichel überwältigt mit dem Dreiklang Händel, Brahms und Rachmaninoff.
Die Magie der ersten Töne: Signalwirkung haben die drei Fortissimo-Oktaven von Sergej Rachmaninoffs Cis-Moll-Präludium, seinem populärsten Werk. Alexander Krichel hörte sie als Neunjähriger: „Sie haben mich nicht mehr losgelassen.“ Die Verbundenheit mit dem russischen Spätromantiker prägte den inzwischen weltweit gefragten Star-Pianisten. (...)
Händels viersätzige B-Dur-Suite in ihrer barocken Klangpracht stellte Krichel an den Anfang. Auf ihr fußten Brahms' „Variationen und Fuge B-Dur über ein Thema von Händel“ in genialer Variationstechnik, verankert zwischen Barock und Romantik. In 25 Sätzen stellt Brahms, der selbst ein begnadeter Pianist war, fast 30 Minuten lang irrwitzig virtuosen Anspruch. Mit Emotionalität, vollem Körpereinsatz, wandlungsfähigem Zugriff, schier grenzenlos pianistischem Vermögen zog der Interpret umjubelt in seinen Bann.
Erst das Stadthaus in Ulm, dann die Elbphilharmonie in Hamburg
von Dagmar Hub, Neu-Ulmer Zeitung, 3. April 2023
Alexander Krichel ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Pianisten, die in jungen Jahren Erfolge zu verbuchen haben. Warum, zeigt er in Ulm für einen guten Zweck.
Alexander Krichel hält Wort: (...) Der 34-jährige Ausnahmepianist kam zum fünften Mal im Frühling ins Stadthaus; seit 2019 spielt er auf der Stadthaus-Bühne, um das Ulmer Hospiz zu unterstützen. (...) Eines der Markenzeichen von Alexander Krichel ist, dass er sich leidenschaftlich verausgabt bis zur Erschöpfung: so am Abend vor dem 150. Geburtstag des russischen Komponisten udn Pianisten Sergej Rachmaninoff mit dessen "Etudes Tableaux". Die neun Etüden dieser Sammlung gehen an die technischen und klanglichen Grenzen eines Flügels – und auch an die physischen und psychischen selbst eines Spitzenpianisten.
Auszüge aus den Rezensionen zum 4. Konzert
Wenn der Flügel singt
von Gottfried Lothar, Südwest-Presse, 11. April 2022
(...) Krichel begann mit Mozarts Sonate in F-Dur KV 332. Mit meist geschlossenen Augen malte der Pianist das Allegro ebenso farbenreich wie das chromatisch spannende Adagio und das finale Allegro assai, das gleich einem Perpetuum mobile dahinflog, um überraschend im Nichts zu enden. Nach dieser tollen Eröffnung erklangen Variationen,
die Frédéric Chopin als sein Opus 2 mit 17 komponiert hatte. Erst erahnte man die bekannte Melodie in der Introduktion nur. Doch dann wurde sie in den Variationen brillant bearbeitet (...), bis das Alla Polacca das umjubelte Ende brachte. (...).
Pianist von Weltrang hilft mit Konzert im Ulmer Stadthaus dem Hospiz
von Dagmar Hub, Neu-Ulmer Zeitung, 12. April 2022
(...) Stehende Ovationen, minutenlang und in einem ausverkauften Haus: Auch für einen Weltklasse-Pianisten ist das nach zwei Jahren Pandemie-Beschränkungen ein glücklich machender Moment. Alexander Krichel erlebte ihn bei seinem vierten Ulmer Konzert im Stadthaus. (...) Der 33-Jährige (...) stellte in den beiden Hälften des Konzerts jeweils zwei Komponisten gegenüber, von denen einer der anderen bewundert hatte: Frédéric Chopin, der Inspirationen aus dem Werk des von ihm verehrten Mozart nahm, und César Franck, der sich mit dem musikalischen Erbe Johann Sebastian Bachs beschäftigte und ihm musikalisch ein Denkmal setzte.
Rezension zur Extra!Matinee am 19.09.2021 – NUZ
Umjubeltes Piano-Konzert
von Dagmar Hub, Neu-Ulmer Zeitung, 21. September 2021
Ulm Welch ein Unterschied: Als der Weltklasse-Pianist im Februar im Stadthaus sein drittes Benefizkonzert zugunsten des Ulmer Hospizes gab, war er allein im Stadthaussaal, und Kameras streamten das Konzert in alle Welt, bis zu Zuhörern in den USA und in Asien. Bei seinem Extrakonzert am Sonntag erlebte der in Hamburg geborene Echo-Klassik-Preisträger Alexander Krichel eine komplett andere Atmosphäre, die in der Zeit der Pandemie eine ungewöhnliche war – ein fast komplett gefüllter Saal, Standing Ovations und Bravo-Rufe.
Rezension zur Extra!Matinee am 19.09.21 – SWP
Überbordende Intensität
von Petra Lehmann, Südwest-Presse Ulm, 21. September 2021
Eigentlich hat Alexander Krichel das vom Lions-Club organisierte dritte Benefiz-Klavierkonzert zugunsten des Ulmer Hospizes bereits Ende Februar gegeben. Allerdings ohne Publikum und nur als Stream im Internet mit Beethovens „Appassionata“ und Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“. Nun konnte man den 32-Jährigen aus Hamburg doch noch live in einer sonntäglichen Matinee im Stadthaus erleben.
Rezension zum 3. Konzert
Grandioses Spiel eines Virtuosen
von Burkhard Schäfer, Südwest-Presse Ulm, 2. März 2021
Mit Hingabe bringt Alexander Krichel die „Appassionata“ und „Bilder einer Ausstellung“ im Live-Stream zu Gehör.
„Zum Glück – und leider“ habe er schon Erfahrung in Sachen Live-Konzerte ohne Publikum, die wegen Corona derzeit nur im Internet zu erleben sind, meinte Alexander Krichel vor dem vom Lions-Club organisierten Benefizkonzert für das Ulmer Hospiz und lachte. Wobei das mit dem Publikum eine ambivalente Sache ist: Einerseits fehlt es natürlich im Saal, andererseits können sich in einen Stream „unendlich“ viele Menschen aus allen Ecken der Welt zuschalten. Und da er wisse, dass auch Freunde aus New York zuschauen würden, fühle er sich mit allen verbunden, die heute zwar nicht „hier“, dafür aber „jetzt“ dabei seien. (...)
Rezension zum 2. Konzert
Ein Pianist, der den Menschen die Klassik wieder nahebringt
Der Pianist Alexander Krichel hat im Stadthaus gespielt – und mit seinem Können die zahlreichen Zuhörer verzückt.
Von Dagmar Hub (Augsburger Allgemeine/NUZ 08.03.2020)
Alexander Krichel gilt als Meister seines Fachs. In einer Konzertreihe verzückt er zahlreiche Zuhörer in Ulm.
Mut, der belohnt wird, und der dazu noch Gutes tut: Während vielerorts zu Konzerten klassischer Musik immer weniger Publikum kommt, gründet sich auf Initiative des Lions-Clubs Ulm/Neu-Ulm – Alb-Donau und des Weltklassepianisten Alexander Krichel in Ulm eine neue Konzertreihe. „Alexander Krichel in Ulm“ heißt sie, und nach dem – zunächst gar nicht als Auftakt einer Konzertreihe gedachten – Auftritt Krichels im vergangenen März in Ulm gab es am Samstagabend das zweite Konzert des 31-Jährigen.
Rezension zum 1. Konzert
Krichel bringt Klavier zum Singen
Benefizkonzert: Der Pianist elektrisiert das Publikum im Stadthaus mit Stücken aus der Früh- und Hochromantik.
Von Burkhard Schäfer (Südwest-Presse Ulm 02.04.2019)
Er sei ein romantischer Mensch, bekannte Alexander Krichel einst in einem Interview. „Und romantisches Repertoire gibt einem die Möglichkeit, mit Gefühlen sehr ehrlich zu sein.“ Beim Benefizkonzert des Lions-Club Ulm/Neu-Ulm – Alb-Donau im Stadthaus, das der Pianist zu Gunsten des Besinnungsgartens am Hospiz Ulm gab, konnten die Besucher diese emotionale Aufrichtigkeit geradezu schmerzhaft intensiv erleben. Romantik pur hatte Krichel auf sein Programm gesetzt, genauer gesagt: Werke der deutschen Früh- und Hochromantik – von Ludwig van Beethoven („An die ferne Geliebte“), Franz Liszt („Venezia e Napoli“), Richard Wagner („Isoldes Liebestod“) und Robert Schumann („Symphonische Etüden“).